Die Wahlen (Teil 1)
Gestern waren in Griechenland Kommunalwahlen. Es
war ein spannender Tag, mit zum Teil unerwarteten Ergebnissen. Der angekündigte
große Umschwung in der Politik blieb aus. Die klaren Gewinner der Wahlen sind
die Regierungsparteien. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass oft
Kandidaten gegen Konkurrenten aus den eigenen Reihen angetreten sind. So kommt es
nun auch vor, dass in einigen Orten, in der zweiten Runde z.B. beide Kandidaten
zur Nea Dimokratia gehören. In der Partei redet man deswegen auch von der „Blauen
Zwietracht“.
Dennoch konnte Syriza hiervon nicht wie erwartet
profitieren. Lediglich in 4 von 13 Bezirken schafften es die Kandidaten in die
zweite Runde. Wobei in Mittelgriechenland der Kandidat der Nea Dimokratia einen
Vorsprung von 22,6 Punkten (41,35% zu 18,75%) und in Peloponnes von 27,5
Punkten hat (43,22% zu 15,72%). Nur zur
Information: In Peloponnes kamen die linken Parteien zusammen auf 42,64%.
Die Goldene Morgenröte, welche damit prahlte, dass
wahre Umfragen sie bei über 20% zeigten, erreichte in den Bezirkswahlen 11,13% in
Attika und mit ihrem Bürgermeisterkandidaten 16,12% in Athen. Die Ergebnisse
waren zwar niedriger als befürchtet, sind dennoch erschreckend hoch.
Bemerkenswert ist, wie gut Pasok abgeschnitten hat.
In den Parlamentswahlen hatte die Partei große Verluste hinnehmen müssen. Viele
Mitglieder sind zu Syriza gewechselt. Auf nationaler Ebene scheint die Partei
kurz vor dem Ruin. Trotzdem konnten sich ihre Kandidaten in den Bezirks- und
Kommunalwahlen behaupten; die Partei läuft schlecht, die einzelnen Personen
nicht.
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