Pavlos
Metropolit von Sisanion und SiatistaΗλεκτρονικό ταχυδρομείο| Εκτύπωση |
Das widerwärtige Gesicht des Nazismus
Als ich die “Goldene
Morgenröte“ als „pechschwarze Nacht“
bezeichnete, geschah es nicht um zu beeindrucken.
Ich benutzte diese beiden Worte mit dem Ziel, genauestens
zu beschreiben, was ich damals bezüglich ihrer tatsächlichen Identität, mittels
Ideologie, Taten und gesamtes Erscheinungsbildes dieses neonazistischen
Gebildes, sah. Bewusst war ich und bin
ich absolut und
kompromisslos in der Ablehnung einer Annäherung oder Umarmung der „Goldenen
Morgenröte“ durch Christen und Klerus.
Damals glaubten einige, meine Charakterisierung sei
übertrieben, aber inzwischen wird niemand mehr die Richtigkeit derselben
anzweifeln.
Heute, nach den letzten Geschehnissen, sind die vormals gewählten Worte eher
eine Untertreibung, denn ein Mord, erstens kaltblütig und zweitens auf
Anweisung, weist nicht nur auf eine Nacht, sondern auf die Hölle hin.
Es gibt aber etwas, was mich noch mehr erschreckt als das
Verbrechen. Das ist der Hergang desselben. Die Kaltblütigkeit des
Vollstreckers. Nicht ein Erschrecken der Seele, nicht ein winziges Zögern in
der letzten Sekunde, nicht die leiseste Beunruhigung des Gewissens eines
angenommen „friedliebenden Mitbürgers“.
Wie also ist diese Organisation und wie von Grund auf
böse muss sie sein, die einen „friedliebenden Mitbürger“ in einen entschlossenen Mörder verwandeln kann?
Ist das Verbrechen Ergebnis einer von jeglichen Werten
beraubten und nivellierten Seele oder ist es die Frucht der Angst vor
denjenigen, welche den Mord angeordnet haben?
Ist der Versuch, die Verbindung des Täters zu dieser
verbrecherischen Organisation als lose darzustellen, obwohl es viele
gegenteilige Beweise und Zeugenaussagen gibt, nicht vielleicht ebenfalls das
Ausführen eines Befehls oder auch Ausdruck von Angst um sein eigenes Leben?
Aber selbst der lächerliche Versuch der Abgeordneten der
„Goldenen Morgenröte“, jegliche Verbindung sowohl zum Täter als auch zur Tat zu
leugnen, bringt den elenden und unglücklichen Täter nicht dazu zu erkennen,
welches Schicksal ihn selbst erwartet?
Unsere Fragen gehen weiter: Hat die politische Führung zu
lange gebraucht zu verstehen, was die „Golden Morgenröte“ wirklich ist, oder
hat sie bewusst und mit Hintergedanken geschwiegen?
Wenn sie zu spät gehandelt hat, ist sie eine Gefahr für
das Land - wegen ihrer Schwäche und Unfähigkeit, die kritische Situation zu
erkennen und die Fakten richtig zu
analysieren.
Wenn sie schuldhaft geschwiegen hat, im Glauben das
Problem verwalten zu können, dann opfert sie das Land ihren politischen Spielen.
Musste erst Blut vergossen werden, damit der Minister die
Unterlagen, welche er jetzt dem Staatsanwalt des Obersten Gerichtshofes
vorlegte, endlich übergab? War das alles nicht schon bekannt? Waren das nicht alles Fakten? Stellten
diese
nicht per se
kriminelle
Handlungen
dar?
Wurden
sie
wie
kriminelle
Handlungen
verfolgt?
Zeigten die Erkenntnisse nicht, dass es sich um eine
kriminelle Vereinigung handelt? Haben sie die Horden der Barbaren nicht
gesehen? Haben sie die Bilder der heutigen SS, welche auf den Strassen
marschierte um die Bürger zu erschrecken, nicht gesehen?
Bezeugten die Aufmärsche nicht, dass es sich um eine
paramilitärische Organisation handelt?
Wird die jetzt gezeigte Entschlossenheit des Ministers
und des Staates andauern und werden Taten folgen oder ist sie nur ein Feuerwerk
wegen der außerordentlichen Ereignisse?
Sie sehen, die politische Führung hat uns nicht davon überzeugt,
dass wir Vertrauen in sie haben können.
Wie oft haben wir schon von verantwortlichen politischen
Mündern gehört: „das Messer wird bis auf den Knochen angesetzt“ (es werden tiefgreifende
Massnahmen ergriffen - Übersetzer) und dabei hat dieses noch nicht einmal die
Haut geritzt?
Und noch betrüblicher sind die Uneinigkeit der politischen
Führung und der Mangel eines klaren politischen Diskurses. Die Unfähigkeit zur
Zusammenarbeit in einer so wichtigen Stunde zeigt eine politische Führung, die
dieses Landes und der Herausforderungen unwürdig ist.
In diesen Tagen, wegen einer Erkrankung zu Hause, hörte ich
das Führerlein dieses nazistischen Gebildes in seinem bekannten hitlerähnlichen
Delirium herabwürdigend über das Parlament und die Demokratie sprechen.
Ich frage mich: Hat ihn kein Staatsanwalt gehört?
Erfüllen seine Worte nicht den Straftatbestand der
Beleidigung der demokratischen
Grundordnung? Welches Vorbild wird hier den jungen
Menschen gegeben, welche ohne relevante Erziehung durch Schule und Elternhaus
zu einer ungebildeten Masse werden, aus deren Mitte die zukünftigen Vollstrecker
bestimmt werden?
Zum Schluss noch einige Worte an jene, die die Nazis
gewählt haben. Vielleicht habt ihr es nicht gewusst. Vielleicht wurdet ihr
verleitet? Habt ihr es jetzt verstanden? Seid ihr jetzt aufgewacht? Jetzt könnt
ihr euch nicht mehr mit Unwissenheit, Protest,
Verzweiflung rechtfertigen.
Eine größere Verzweiflung als den Nazismus gibt es nicht.
Solltet ihr das nicht
begreifen dann macht euch bereit, über den Tod
eures eigenen Kindes zu weinen!
Der Nazismus hat keine Freunde, er hat nur Opfer.
Den griechischen Orginaltext finden Sie
hier.