Erdbeben auf Kefalonia
Seit Sonntag schlafen die Bewohner der Insel Kefalonia nicht in ihren
Betten. Nach einem Erdbeben der Magnitude Mw 6,1 (zuerst als Mw 5,8 eingeschätzt), wurde auf der Insel der Notstand ausgerufen. Nach ersten
Prüfungen wurde bei 40 beschädigten Häusern und 4 öffentlichen Gebäuden eine
Einsturzgefahr festgestellt. Insgesamt wiesen circa die Hälfte der geprüften
Gebäude Schäden durch das Erdbeben auf. Seit Montag übernachten an die 1000
Einwohner nun in dem Schiff „Superfast1“, mit Platz für 700. Ein zweites
Schiff, „Eleftherios Venizelos“, soll heute eintreffen und weitere 1300
Menschen beherbergen.
Experten waren anfangs besorgt, erinnerte das Beben doch stark an jenes im
Sommer 1953. Damals folgten einem ersten großen Erdbeben der Stärke Mw 6,4, über die nächsten Tage, zwei weitere von Mw 6,8 und Mw 7,2, mit Nachbeben auch über Mw 6. Eine Zeitzeugin erinnert sich: da ihr Dorf am Hang lag, wurden die, nach
den ersten Beben in den Gärten schlafenden Menschen, von den einstürzenden
Häusern begraben. In ihrem Dorf kam es 1953 zu 41 Todesfällen. Insgesamt
starben damals 746 Menschen und 2412 wurden verletzt. Aus Angst flüchtete der
Großteil der Inselbewohner auf das Festland. Von 125.000 Einwohnern blieben
gerade Mal 25.000.
Das heutige Erdbeben von Mw 4,6 macht, sowie hunderte von schwächeren Beben (keines davon in besonderer
Tiefe), Experten Hoffnung, dass eine Entwarnung bald möglich sein wird. Wenn
sich auch morgen die Erbeben weiterhin beruhigen, können die Bewohner
Kefalonias davon ausgehen, dass das Schlimmste überstanden ist.