Dienstag, 10. Dezember 2013

Blackout



Blackout


10.000 Haushalte sind laut Angaben des Umweltministeriums ohne Strom. Bei der hohen Arbeitslosigkeit und den drastischen Lohnkürzungen ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Familien ihre Stromrechnungen nicht zahlen können. Die staatlichen Stromwerke stellen bei Zahlungsunfähigkeit den Strom ab. Solange es bei vereinzelten Fällen oder Randgruppen geschah, sorgte dies kaum für Aufsehen. Doch die jetzigen Ausmaße bedeuten, dass sich die Politik dieses Themas annehmen musste. Regierung und Opposition streiten nun darum, wie das Problem am besten gehandhabt werden sollte. Einig sind sich alle:  es geht nicht, dass so viele Familien in diesen schwierigen Zeiten ohne Strom bleiben. Mit einer Bescheinigung vom Arbeitsamt, soll der Strom nun wieder angestellt werden.

Auch die Kommunen und die Kirche werden um Hilfe gebeten, notleidende Familien zu benennen und es dem Staat zu ermöglichen, diesen bei der Stromversorgung zu helfen. Der Bürgermeister von Thessaloniki, Yiannis Boutaris, hält dies für Augenwischerei. Zumindest die großen Städte, Athen und Thessaloniki, seien jetzt schon überfordert und kaum in der Lage ihren Verantwortungen nachzukommen; einen zusätzlichen Ausschuss zu bilden, welcher diese neue Verantwortung übernehmen würde, sei vollkommen unrealistisch. Auch die genannte Zahl von „nur“ 10.000 Haushalten bezweifelt er.

Bis der offizielle Weg genau ausgearbeitet ist, bleibt den betroffenen Familien wohl nur eine kleine Gruppe Aktivisten, welche die Presse  „Robin Hoods des Stroms“ getauft hat. Im Laufe eines Jahres  schlossen sie bei 4.000 Haushalten den Strom auf eigene Faust wieder an. Natürlich wurden auch sie erst jetzt aktiv. Vor der Krise, als die Betroffenen zum Großteil Migranten und Roma waren, sahen auch sie keinen Grund aktiv zu werden.

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