Blackout
10.000 Haushalte sind laut Angaben
des Umweltministeriums ohne Strom. Bei der hohen Arbeitslosigkeit und den
drastischen Lohnkürzungen ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Familien ihre
Stromrechnungen nicht zahlen können. Die staatlichen Stromwerke stellen bei
Zahlungsunfähigkeit den Strom ab. Solange es bei vereinzelten Fällen oder
Randgruppen geschah, sorgte dies kaum für Aufsehen. Doch die jetzigen Ausmaße
bedeuten, dass sich die Politik dieses Themas annehmen musste. Regierung und Opposition
streiten nun darum, wie das Problem am besten gehandhabt werden sollte. Einig
sind sich alle: es geht nicht, dass so
viele Familien in diesen schwierigen Zeiten ohne Strom bleiben. Mit einer
Bescheinigung vom Arbeitsamt, soll der Strom nun wieder angestellt werden.
Auch die Kommunen und die Kirche
werden um Hilfe gebeten, notleidende Familien zu benennen und es dem Staat zu
ermöglichen, diesen bei der Stromversorgung zu helfen. Der Bürgermeister von
Thessaloniki, Yiannis Boutaris, hält dies für Augenwischerei. Zumindest die
großen Städte, Athen und Thessaloniki, seien jetzt schon überfordert und kaum
in der Lage ihren Verantwortungen nachzukommen; einen zusätzlichen Ausschuss zu
bilden, welcher diese neue Verantwortung übernehmen würde, sei vollkommen unrealistisch.
Auch die genannte Zahl von „nur“ 10.000 Haushalten bezweifelt er.
Bis der offizielle Weg genau
ausgearbeitet ist, bleibt den betroffenen Familien wohl nur eine kleine Gruppe
Aktivisten, welche die Presse „Robin
Hoods des Stroms“ getauft hat. Im Laufe eines Jahres schlossen sie bei 4.000 Haushalten den Strom
auf eigene Faust wieder an. Natürlich wurden auch sie erst jetzt aktiv. Vor der
Krise, als die Betroffenen zum Großteil Migranten und Roma waren, sahen auch
sie keinen Grund aktiv zu werden.
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