Samstag, 12. Oktober 2013

Paraden die keiner Bezahlen kann


Paraden die keiner Bezahlen kann

 

Die Militär- und Schülerparaden anlässlich der großen griechischen Nationalfeiertage sorgen immer wieder für Schlagzeilen, sei es wegen der Nationalität der Schüler die die Fahne tragen oder wegen rassistischer Parolen der Elitesoldaten. Auch 2010 sorgten die Paraden für Aufsehen, denn der der damalige Verteidigungsminister Evangelos Venizelos erklärte, dass man hier Geld sparen könne. Die Veranstaltung einer Parade kostet laut Generalstab ca. 5 Millionen Euro. Die Hälfte dieser Kosten machen die Militärfahrzeuge aus. Deswegen wurde deren Teilnahme damals kurzer Hand gestrichen.
Bei den Paraden am 28. Oktober sollen Panzer, Flugzeuge und Hubschrauber nun wieder dabei sein. Die großen Paraden finden in Athen und Thessaloniki statt und könnten also je 5 anstatt von 2,5 Millionen Euro kosten. Die Paraden in den kleineren Städten liefen schon immer ohne Militärfahrzeuge ab.
Aber kann sich das Land dies überhaupt leisten? Die Antwort lautet „Nein“ und wird so von einem leichten Hauch Ironie umgeben, ist doch der Anlass dieses Feiertags Griechenlands „Nein“ als Antwort auf Mussolinis Ultimatum am 28. Oktober 1940.
Warum es dann doch gemacht wird kann viele Gründe haben. Es kann sein, dass die Nea Dimokratia, die rechtskonservative Partei des Ministerpräsidenten Samaras, ihre Position in den Augen der rechten Wähler und des Militärs stärken will, gerade zu einer Zeit in der sie gegen die extreme Rechte, in Form der nazistischen Goldenen Morgenröte, vorgeht. Es kann auch sein, dass man einfach ein Symbol suchte um zu zeigen, dass es wieder aufwärts geht.
Offiziell will man im Inneren das Gefühl der Sicherheit stärken und ein klares Zeichen an das Ausland (insbesondere die Türkei) schicken, dass man griechische Hoheitsrechte weiterhin verteidigen wird. Kosten sollen niedriger gehalten werden als 2010.
Schade ist auf jeden Fall, dass nicht die Chance genutzt wird die Paraden, und die damit verbundenen Kosten ganz zu streichen. Bei einer Arbeitslosenquote von 27,6% könnte das Geld weitaus besser eingesetzt werden.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen