Dienstag, 7. Januar 2014

Auf der Flucht



Auf der Flucht



Die Revolutionäre Organisation 17. November war Griechenlands bekannteste Terrororganisation und für viele in Griechenland synonym mit Terror. Gegründet 1975, war die Gruppe fast dreißig Jahre aktiv. Erst 2002, als ein Sprengsatz zu früh explodierte und das Mitglied Savvas Xiros schwer verletzte, gelang der Polizei der Durchbruch, als sie diesen und seinen Bruder Christodoulos Xiros, der ihn im Krankenhaus besuchte, verhafteten. 14 Mitglieder der Organisation wurden zu Haftstrafen von 8 Jahren bis mehrere Male lebenslänglich  verurteilt, und die Organisation löste sich auf.

Nun herrscht Großalarm in Thessaloniki und auf der Chalkidiki, denn Christodoulos Xiros, der 9 Tage Freigang hatte um seine Familie über die Feiertage zu besuchen, ist am Montag nicht wie vorgeschrieben bei der örtlichen Polizeiwache erschienen. Es war sein 8. Hafturlaub. Das Gericht fand Christodoulos Xiros 2003 der Teilnahme an 6 Mordanschlägen für schuldig, und verurteilte ihn zu 6 Mal lebenslänglich und 25 Jahren Haft.

Sein Anwalt, Frangiskos Ragousis, erklärte, dass, obwohl sein Mandant keinen Kontakt zu ihm aufgenommen hat, er diese Flucht aus der Haft für konsequent mit dessen politischer Überzeugung sieht. Und er fügt hinzu: „Heute leben wir, heute kämpfen wir.“ Später relativiert er diese Aussage in der Zeitung „to Vima“: In der jetzigen Situation des Landes sei die Flucht aus der Haft eine politisch motivierte Tat, konsequent mit seinen Überzeugungen. Ragousis hält seinen Mandanten für psychisch bereit, sich in der Gesellschaft sozial zu engagieren, wobei dies nicht zwangsläufig weitere Mordanschläge bedeutet.

In Lamia wurde heute unter großen Sicherheitsvorkehrungen sein jüngerer Bruder, Savvas Xiros, ins Krankenhaus eingeliefert.

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