Mittwoch, 5. März 2014

Unerwünscht



Unerwünscht


Am Samstag wurde in Nea Michaniona, einem Ort in der Nähe von Thessaloniki, ein Arzt verhaftet, der seine Praxis mit antisemitischen Parolen beschmiert hatte. Wobei „seine“ nicht ganz zutrifft; das Gebäude gehört der Gemeinde.

Vor dem Staatsanwalt beteuerte Kostis Kastaniotis seine Unschuld. Der Spruch (in deutscher Sprache) „Die Juden sind hier unerwünscht!!!“ sei, während seiner Abwesenheit,  von Unbekannten geschrieben worden. Dass die Polizei in seiner Wohnung u.a. eine Fahne mit Hackenkreuz fand, sei Zufall – er sei Sammler. Es sei auch Zufall, dass er im Ort als aktiver Nazi bekannt ist und in den sozialen Netzwerken Mitglied rechtsextremer Gruppen.

Aus rechtsextremen Kreisen wurde schon am Sonntag das Gerücht von einem Freispruch verbreitet. Am Montag wurde der Arzt dann doch dem Richter vorgeführt, welcher einen Prozesstermin festlegte. 
Außer dem Verstoß gegen das Diskriminierungsgesetz, wird er auch wegen illegalem Besitz von Waffen und rezeptpflichtiger Medikamente angeklagt.

Die Versuche des Arztes, sich nun vom rechtsextremen Raum zu distanzieren sind verständlich, ist ein Schuldspruch doch nicht unwahrscheinlich. Gerade am Freitag wurde nämlich ein Busfahrer, der letztes Jahr zwei Fahrgäste, auf Grund ihrer Hautfarbe aus dem Bus warf, zu einem Bußgeld von 100 Euro und 10 Monaten Haftstrafe verurteilt; auch wenn ein Strafaufschub von 3 Jahren gewährt wurde.

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