Donnerstag, 7. November 2013

Ein Fernsehsender in Handschellen



Ein Fernsehsender in Handschellen


In den frühen Morgenstunden räumte die Polizei das Gebäude des staatlichen Fernsehsenders ERT. Dieses wurde seit der Schließung der staatlichen Fernseh- und Radiosender am 11. Juni, von den Mitarbeitern besetzt. Sie sendeten im Internet weiter.

 Das neue Griechische Öffentliche Fernsehen war darüber wenig glücklich, konnte es doch deswegen Ausrüstung und Studios nicht benutzen und war gezwungen, aus einem kleinen, privaten Studio zu senden. Obwohl man sich dort wohl gefühlt haben muss, denn anscheinend will man dieses, doch zu kleine Studio, auch weiterhin benutzen.

Der Regierungssprecher, Simos Kedikoglou, versucht die Notwendigkeit des Polizeieinsatzes zu erklären, der „auf die beste Art und Weise und mit größter Vorsicht“ durchgeführt wurde. Nur der Zeitpunkt, gerade zehn Tage vor dem 17. November, war mal wieder unvorteilhaft gewählt. Am 17. November 1973 stürmte die Armee, mit einem Panzer, das Athener Polytechnikum, um den Studentenaufstand gegen die Militärjunta niederzuschlagen. Den Vergleich hätten Regierung und Polizei vermeiden können.

Doch auch sonst hätte der Einsatz besser geplant sein können: da anscheinend die Kette zu dick für das Vorhängeschloss war, legte die Polizei kurzer Hand, nach der Räumung, dem Haupteingang des Gebäudes Handschellen an.

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